
Welche Lebensmittel sollte man zu sich nehmen und wieviel davon?
Hilfestellung auf diese Fragen bieten die so genannten Referenzwerte der Ernährungsgesellschaften im DACH-Raum.
Hierbei richten sich die empfohlene Zufuhr, Schätz- und Richtwerte an gesunde Menschen in Mitteleuropa.
Das Ziel dieser Referenzwerte ist, dass möglichst viele (idealerweise alle) Menschen die richtige Menge an Energie, Nähr- und Ballaststoffen über die Nahrung zu sich nehmen, denn nur so können alle lebenswichtigen Funktionen aufrecht erhalten sowie Mangelerscheinungen bzw. – krankheiten vermieden werden. Man spricht in diesem Zusammenhang vom Nährstoffbedarf.
Empfohlene Zufuhr
Der durchschnittliche Nährstoffbedarf wird durch verschiedene Methoden (Bilanzstudien, Mangelexperimente, biochemische Untersuchungen, u.a.) ermittelt. Es wird dabei von der Annahme ausgegangen, dass der durchschnittliche Nährstoffbedarf etwa 50% des Bedarfs definierten Personengruppe deckt oder mit anderen Worten, diese 50% gesund hält. Für die zweite Hälfte der Gruppe reicht es aber noch nicht und deshalb wird der durchschnittliche Nährstoffbedarf – unter der Annahme, dass der Bedarf normalverteilt ist, Gauss lässt grüßen – um zwei Standardabweichungen erhöht. Damit erhalten wir die empfohlene Zufuhr (Empfehlung), die 97,5% der oben erwähnten Gruppe bedarfsgerecht ernähren soll.
Schätzwerte
Ist die Datenlage nicht aussagekräftig genug oder einfach aufgrund der Schwankungsbreite der Messungen zu ungenau, werden Schätzwerte angegeben. Sie sind also nicht so verlässlich wie eine Empfehlung, deuten aber auf eine angemessene und jedenfalls unbedenkliche Zufuhrmenge hin.
Richtwerte
Bleiben abschließend noch die Richtwerte. Hierbei handelt es sich um wünschenswerte Bereiche zur besseren Orientierung. Dazu zählen etwa Hinweise, dass man nicht zu viel Salz verwenden sollte oder den Alkoholkonsum einschränken sollte, aber auch, dass man ausreichend Ballasstoffe zu sich nehmen sollte, um die Darmtätigkeit zu unterstützen uvm.
Zu beachten wäre noch, dass es aus verschiedenen Gründen zu einem erhöhten Nährstoffbedarf kommen kann. Dazu zählen physiologische Ursachen wie etwa das Wachstum bei Kindern, eine Schwangerschaft oder das Stillen. Ebenso wirken sich aber auch Umwelteinflüsse wie Stress oder auch physische Belastungen durch schwere Arbeit oder auch Sport auf den Bedarf aus. Nicht zuletzt führen pathologische Ursachen (Krankheiten) zu einem Mehrbedarf.
Zum Abschluss noch eine gute Nachricht. Obwohl sich die Referenzwerte auf die täglich zu verzehrende Menge beziehen, reicht es aus, wenn die Gesamtmenge im Durchschnitt im Verlauf einer Woche erreicht werden.
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Quellen:
Angela Bechthold, Ernährungs Umschau 06/2009, S. 346-353
https://www.gesundheit.gv.at/lexikon/D/dach-referenzwerte1.html
https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/